Kiriholz – ein begehrter Rohstoff mit besonderen Eigenschaften

Kiri-Holz (Paulownia-Holz) aus professioneller nachhaltiger Plantagenwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren zu einem hochbegehrten Rohstoff der Holzindustrie entwickelt. Kiriholz wird im asiatischen Raum schon seit Jahrhunderten verwendet. Aufgrund seiner vorteilhaften Materialeigenschaften und seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hat die Nachfrage und Verbreitung auch in anderen Teilen der Welt in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Kiriholz-Eigenschaften auf einen Blick

Extrem leicht

Mit einem Gewicht von etwa 250 kg/m³ ist Kiri leichter als die meisten Hölzer. Im Vergleich: Eiche wiegt etwa 770 kg/m³, Buche 720 kg/m³, Kiefer 480 und Fichte 450 kg/m³.

Gute Festigkeit

Aufgrund seiner wabenförmigen Zellstruktur ist Kiri in Relation zu seinem Gewicht sehr fest und stabil.

Hohe Formstabilität

Kiriholz zeichnet sich durch ein äußerst geringes Quell- und Schwindverhalten aus. Trocknungsschwindmaß von Fasersättigung bis Ausgleichsfeuchte bei 20/65: tangential: 2,46%, radial: 0,69%

Dämmend

Nur 0,09 W/mK. Kiri speichert in seinen Vakuolen viel Luft und dämmt daher mehr als doppelt so gut wie Eiche oder Buche.

Wetterfest

Mehrmonatige Tests zur Ermittlung der Dimensionsstabilität bei Bewitterung durch das Burckhardt Institut der Universität Göttingen lieferten den Beweis: Keine Risse, kein Schüsseln, kein Verziehen. Dauerhaftigkeit EN 113 2 (2016) / EN 350 (2020): 1v (äußeres Kernholz NordMax21®)

Nahezu astfrei

Erstklassige Pflege der Kiri-Bäume während des Wachstums ermöglicht ein vollständig astreines Sortiment. Die zarte Maserung und angenehm glatte Haptik machen es für viele Einsatzbereiche attraktiv.

Leicht zu verarbeiten

Kiri splittert nicht und lässt sich manuell und maschinell leicht verarbeiten, nimmt Lasuren und Lacke gut auf und ist sehr gut zu verleimen.

Große Nachfrage bei steigenden Preisen

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz kontinuierlich gestiegen. Die wachsende Weltbevölkerung, neue Einsatzbereiche aber auch der Trend zu ökologischerem Leben trieben die Nachfrage. Gerade in Bezug auf den Klimaschutz und intensive Forschungsprojekte rund um Holz als CO₂-neutralen Werkstoff, ersetzt Holz in vielen Bereichen Kunststoffe, aber auch Zement und Stahl.

Zeitgleich verknappt sich das Angebot. Die weltweite Waldfläche nimmt weiterhin jedes Jahr ab. Immer mehr Waldflächen werden entweder vollständig unter Schutz gestellt oder unterliegen strengeren Auflagen hinsichtlich der Holzentnahme. So sinkt das auf dem Markt verfügbare Holzvolumen stetig. Verstärkt wird dieser Trend in vielen Ländern durch immer strengere Einfuhrbestimmungen für Holz aus nicht-zertifizierten Quellen wie beispielsweise die europäische Holzhandelsverordnung. Auch durch weltpolitische Handelsbeschränkungen wird der europäische Markt von einem der bisher wichtigsten Holzlieferanten nicht mehr beliefert.

Aufgrund der steigenden Nachfrage bei gleichzeitig sinkendem Angebot stiegen die Preise in den vergangenen Jahren kontinuierlich und teils sprunghaft an.

Aus der konventionellen Aufforstung von Mischwäldern – die wichtig und zu fördern ist – sind erst in Zeiträumen von 50 bis 80 Jahren nennenswerte Holzerträge zu erwarten. Kiriholz bietet hier als schnellwachsendes Plantagenholz andere Möglichkeiten: In kurzen Zeiträumen können Kiribäume große Mengen hochwertiges Schnittholz und andere Holzwerkstoffe für die verarbeitende Industrie erzeugen. Auch aufgrund dieser Eignung konnten auch für Kiriholz in den vergangenen Jahren starke Preisanstiege verzeichnet werden. Ein Trend, der sich nach Expertenmeinungen auf nicht absehbare Zeit fortsetzen wird.